Focke-Wulf Fw 190 D-9 Rumpfwerk Der Rumpf der Fw 190 D-9 ist von der A-8/A-9 übernommen. Er ist in Schalenbauweise aus Dural-Leichtmetall gefertigt. Er beginnt vorne mit dem Motoranschlußspant und geht über das Cockpit bis hinten zum Anschluss des Seitenleitwerks. Zum Ausgleich der Schwerpunktverschiebung durch den längeren Reihenmotor Jumo 213 ist zwischen Rumpf und Leitwerk eine Verlängerung von 49 cm eingeschoben. In der sogenannten “Tonne” sind die Sauerstoffdruckflaschen für den Flugzeugführer untergebracht. Am verstärkten Motoranschlußspant wird unten der durchgehende Hauptholm der Tragfläche befestigt. Das Rumpfhinterteil schließ sich an den Cockpitbereich an. Es ist aus vier Teilschalen zusammengesetzt. Auf die leicht gewölbte Unterschale werden die beiden Seitenschalen aufgesetzt. Oben schließt die Oberschale mit halbkreisförmigem Querschnitt die Konstruktion ab. Wie der Vorderrumpf auch, etzt sich das Hinterteil aus Spanten mit Längsprofilen zusammen, auf die Bleche aufgenietet werden. In den letzten Spannt vor dem hinteren Trennspant zum Leitwerk ist das Aufbockrohr integriert. Der Spant vor dem Aufbockrohr ist als Dichtspant ausgeführt. Er verhindert das Eindringen von am Heck in den Rumpf gesaugten Motorabgasen in das Cockpit.   Die Fw 190 D-9 war mit einer MW-50-Anlage zur kurzfristigen Leistungssteigerung ausgerüstet. Ein Gemisch von Merthanol/Wasser im Verhältniss 50:50 wurde in den Ladelufteinlass gespritzt. Dort verdampfte die Mischung und kühlte die Luft herunter. Kühle Luft ist dichter als warme Luft und enthält somit mehr Sauerstoff pro Volumeneinheit. Dadurch brachte der Motor mehr Leistung, wurde aber heißer und stärker belastet, daher konnte die MW-50-Anlage nur kurzzeitig als “Sondernotleistung” eingesetzt werden. Das MW-50-Gemisch befand sich in einem senkrechten Tankzylinder hinter dem Cockpit. Text: -  Uwe W. Jack Abbildungen: -  Mit freundlicher Genehmigung des Militärhistorischen Museums - Flugplatz Gatow    und Sammlung Uwe W. Jack Der Rumpf der “Langnase” in Berlin-Gatow. Der verstärkte Spant vorne mit den Anschlüssen zur Befestigung der Motorträger. Hinten ist die Geräteraumklappe zur Wartung der Bordgeräte zu sehen. Die Tanks der “Langnase” sind noch nicht eingebaut: Die beiden großen Treibstoffbehälter werden von unten unter das Cockpit eingehängt. Der senkrechte MW-50-Behälter kommt an Gurten hinter den Pilotensitz. Die beiden kleinen Behälter befinden sich nachher seitlich am Motor und enthalten Schmierstoff. Charakteristisches Merkmal der “Dora”-Versionen ist die Rumpfverlängerung vor dem Leitwerk. Im 49 cm langen Zwischenstück befinden sich hier drei Dreifachdruckkugeln der Sauerstoffanlage zur Versorgung des Flugzeugführers. Die Werkszeichnung zeigt den Cockpitbereich mit der Aussparung für den Tragflächenholm vorne/unten und dem Cockpitboden über dem Behälterraum. Sonst nie zu sehen: Der Betankungsstutzen einmal von innen. Mit dem davor gestellten Motor gewinnt man einen Eindruck, wie der Rumpf der D-9 aussehen wird.